Kleindenkmale Blog
An wichtige Stationen der Ortsgeschichte erinnert die aus vier Elementen gefertigte Stele an der Vogelsangschule. Sie wurde 1970 von Willi Bucher als Meisterstück geschaffen, ist 2,75 Meter hoch und 60 mal 60 Zentimeter breit.
Die südliche Seite der Stele aus Würzburger Muschelkalk zeigt den österreichischen Doppeladler mit der Unterschrift Fridingen / gehörte / von 1381 bis 1806 / zu Österreich. Die östliche Seite enthält eine Ansicht des von den Grafen von Hohenberg erbauten Schlosses aus der Zeit um 1350, an der nördlichen Seite ist ein Stadtplan aus der Zeit um 1750 dargestellt. Das älteste Fridinger Stadtsiegel aus dem Jahr 1558 ist an der westlichen Seite zu sehen.
Auf Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes Kreis Tuttlingen wurde am 27. August 1988 bei der Ziegelhütte ein Denkmal für Maria und Ernst Heni der Öffentlichkeit übergeben. Sie hatten in den Jahren 1944/45 die damals 47-jährige jüdische Tuttlinger Mitbürgerin Sybilla Kramer auf Drängen von Franz Heni (Wenzl-Franz) in der Ziegelhütte versteckt und so vor den Nazi-Herrschern gerettet.
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Das Denkmal aus französischem Kalkstein wurde von dem Tuttlinger Bildhauer Andreas Schönian gestaltet und bei der alten Heilandskapelle aufgestellt. Es zeigt zwei stehende Frauen, im Vordergrund eine Jüdin, die beide Hände vor das Gesicht hält, davor am Boden der Judenstern. Hinter der Jüdin steht eine Frau, die schützend den rechten Arm um sie legt. Die Inschrift lautet:
Zum
Gedenken
an
Maria und Ernst Heni
Sie haben die jüdische Tuttlinger Mitbürgerin
Sybille Kramer von 1944 - 1945
in der Ziegelhütte vor
den Nazis versteckt und
ihr durch dieses mutige beispielhafte
Verhalten das Leben gerettet
Deutscher Gewerkschaftsbund
Kreis Tuttlingen
August
1988
Dort wo Matthias Epple im Jahr 1912 ein Kreuz aufgestellt hat, das um 1970 einer mutwilligen Zerstörung zum Opfer fiel, wurde im Sommer 1975 ein Findling aufgestellt zum Gedenken an den Einsiedler Matthias Epple und an die Christianisierung unserer Gegend. Er wurde von den Künstlern Wendelin Matt, Trossingen, Hans Bucher, Fridingen, und Willi Bucher, Fridingen, gestaltet. Der Stein trägt die Jahreszahlen 1912 und 1975, ein Pfarrpatronale und verschiedene religiöse Symbole, die Matthias Epple in seinen Schrifttafeln gern und oft verwendete. Der Findling stammt aus dem ehemaligen Steinbruch Hauser in Tuttlingen.
Am 17. Oktober 1960 wurde die Bronner Mühle zwischen Fridingen und dem Jägerhaus durch einen Erdrutsch restlos zerstört. Auf einer Breite von etwa 200 Metern und einer Höhe von 100 Metern rutschte morgens gegen drei Uhr der Hang über der Mühle um ungefähr 15 Meter in die Tiefe. Etwa 500 000 Tonnen Lehm, Kies und Gestein (zirka 350 000 Kubikmeter) löschten alles aus und brachten drei der vier anwesenden Hausbewohner den Tod.
Der Nachbar, Jägerhauswirt Karl Stehle , entdeckte das Unglück gegen 7.30 Uhr und benachrichtigte sofort die Rettungsmannschaften. Das Deutsche Rote Kreuz, die Feuerwehren der Umgebung, etliche Soldaten und viele Fridinger und Buchheimer mühten sich, zu helfen so gut es eben ging. Der Müller Hugo Frey, seine Frau Paula und ihr Sohn Walter konnten nur noch tot geborgen werden. Die sechsjährige Ingeborg hat das schreckliche Unglück als einzige überlebt.
Zum ersten Jahrestag des Unglücks wurde am Wehr der ehemaligen Bronner Mühle eine Gedenkstätte eingerichtet. Als Denkmal diente ein von Steinhauer Franz Hipp bearbeiteter schräg aufgerichteter Mühlstein (Nr. 43) mit der Inschrift:
Hier stand seit Jahrhunderten die Mühle Bronnen
Sie wurde am 17.10.1960 durch einen Erdrutsch
restlos zerstört
Im Gedenken
an die Verunglückten
Hugo, Paula und Walter Frey
Weil aber die Buchstaben der Inschrift von Souvenierjägern immer wieder ausgebrochen wurden, musste der Gedenkstein 1978 entfernt werden. Er liegt heute ohne Beschriftung an der Ufermauer. Willi Bucher fertigte aus Eichenbalken der ehemaligen Bronner Mühle kostenlos ein Gabelkreuz, an dessen Stamm zwei Bronzetafeln angebracht wurden. Die Inschrift der oberen Tafel lautet:
Am 17.10.1960
wurde die
Bronner Mühle
bei einem
Erdrutsch
zerstört
Die untere Tafel erinnert an die getöteten Mühlenbewohner: Paula / Walter / Hugo / Frey (Nr. 44). Das Gabelkreuz wurde morsch und musste im Herbst 2001 entfernt werden.
Im März 2002 wurde ein unbearbeiteter Kalksteinfindling vom nahe gelegenen Waldrand an den ehemaligen Standort der Mühle (Nr. 52) versetzt. Die Inschrifttafel fertigte Willi Bucher, den Text verfasste Hans Bucher.
Der einfache Gedenkstein, ein leicht bearbeiteter Naturstein-Findling, in der Nähe von Bergsteig in Richtung Dickenloch, im sogenannten Beckadälli, ist ein steinernes, zeitgeschichtliches Dokument, er erinnert an einen tragischen Todesfall im Jahr 1945. Der 19-jährige Unteroffizier Paul Frech, wohnhaft in Wurmlingen, geboren am 27. Juni 1926 in Fridingen, wollte von Fridingen weiter nach Wurmlingen, wo seine Eltern Konrad und Karoline Frech noch lebten. Er wurde am 27. April 1945 von patrouillierenden polnischen Soldaten unweit von Bergsteig, nur wenige Kilometer weit von seiner Heimat entfernt, erschossen. Zur Erinnerung an dieses traurige Ereignis wurde später unterhalb der eigentlichen Fundstelle, am Waldrand, wo das Hofer-Wegle zur L277 hinunterführt, ein schlichter unbearbeiteter Gedenkstein aufgestellt. Die Inschrift auf der eingelassenen Marmortafel lautet:
Hier ist am 26. April 1945
Uffz. Paul Frech
auf dem Heimweg nach
Wurmlingen im Alter von
19 Jahren gefallen.
Herr gib ihm die ewige Ruh.
(Das Datum auf dem Gedenkstein stimmt nicht, das tragische Geschehen ereignete sich am 27. April 1945).




