Kleindenkmale Blog
Über dem Weg am ehemaligen Eingangstor der Anlage, die wir heute Ruine Altfridingen nennen, steht ein eigenwilliger Gedenkstein für diese einst mächtige Burganlage und ihre Bewohner. Er wurde um 1910 auf Veranlassung des 1835 in Fridingen geborenen Oberlehrers Franz-Xaver Hamma gesetzt, der sich um die Erforschung der Familiengeschichte der Hamma sehr verdient gemacht hat.
Im Jahr 1967 brachte Willi Bucher eine neue Tafel mit der von Josef Hagel verfassten Inschrift an:
Zur Erinnerung an die
Feste Hohenberg
und Altfridingen
und Bewohner
Feind erstürmten ihre Mauern
Ein Raub der Flammen wurde sie
Jetzt still wie an des Grabes Hügel
Zieht der Friede leis durch sie.
An dem vielbegangenen Wanderweg von Fridingen zum Laibfelsen steht seit über 100 Jahren ein schmucker Bildstock aus Holz. Er ist dem heiligen Antonius von Padua geweiht.
Das Bildstöckle ließen die drei Schwestern Maria-Eva Butsch, Kreszentia und Regina Butsch um das Jahr 1885 setzen. Der Bildstock sollte dem Gedenken an ihren Bruder Anton Butsch dienen, der am 8. März 1830 in Fridingen geboren ist und nach viel Pech seinem Leben am 4. Mai 1881 durch Selbstmord in Rottweil freiwillig ein Ende setzte.
Das Antoni-Bildstöckle, einer der letzten Holzbildstöcke mit verglaster Vitrine im weiteren Umkreis, hat sich im Volksmund sehr schnell durchgesetzt und der angrenzenden Flur seinen Namen gegeben. Seit in Fridingen Ski gefahren wird, wurde der Name Antoni auch für den in der Nähe angelegten Skihang (Waldbahn und Kinderbahn) benutzt, die 1966 errichtete Skihütte im Riedental ist ebenfalls so benannt.
Um 1960 wurde der Bildstock neu gesetzt und erhielt damals ein steileres Dach und eine Verglasung, vorher war die Vitrine offen. Die Figur des Bildstockes musste schon einige Male wegen sinnloser Zerstörung erneuert werden.
Beim Hammerwerk steht der im Jahr 1937 von Matthias Epple errichtete Bildstock des Guten Hirten. In der Säule steht die Inschrift:
Sei gegrüßt mein Jesu
mein Heiland und Lehrer
mein Hirt und Ernährer
mein Herr und mein Gott
1937
Dieser Bildstock ist der letzte, den Matthias Epple errichtet hat, die angrenzende Wiese war in seinem Besitz. Der Bildstock befand sich ursprünglich in Fahrtrichtung Bärenthal, hinter dem Werksgelände in einer Senke und war mit der Zeit durch Bäume verwachsen und durch einen Erdhügel nahezu ganz verdeckt. Um den Bildstock wieder sichtbar zu machen, suchte man nach einem neuen Platz für ihn, Direktor Herbert Rühl und Gerhard Witke fanden dann beim neuen Parkplatz, direkt neben der Holzbrücke über die Bära einen würdigen Platz für den Guten Hirten. Einige Fridinger Rentner reinigten den Bildstock gründlich, Steinbildhauermeister Eduard Schnell renovierte ihn, Malermeister Fidel Hermann erneuerte die Inschrift und bemalte die Statue des Guten Hirten. Unter der Regie von Maurermeister Martin Hamma und Eugen Schiele (Eckstraße) wurde der Bildstock dann 1985 an seinen neuen Platz versetzt.
Am Weg vom Kriegerdenkmal am Vogelsang hinauf zum Härlikreuz steht bei einer Bank oberhalb des Fußweges ein Marienbildstock von Matthias Epple. Er stand ursprünglich direkt vor dem 1926 eingeweihten Kriegerdenkmal, der Bildstock ist aber einige Jahre älter als das Kriegerdenkmal, er dürfte wohl schon vor dem ersten Weltkrieg gesetzt worden sein. Er wurde bald nach der Errichtung des Kriegerdenkmales, spätestens um 1930, an seinen heutigen Platz versetzt. Als Inschrift wurde ein Stoßgebet an Maria verwendet:
Maria mit dem Kinde lieb,
uns Allen deinen Segen gib
Dieser Bildstock von Matthias Epple stand früher am Weg in Richtung zum Hoferwegle, einige hundert Meter östlich vom heutigen Standort im Reintal. Nachdem dieser Weg aufgrund der Umzäunung einer als Schafweide genutzten größeren Fläche nicht mehr begangen werden konnte, wurde der Bildstock um 1985 an den Weg von Bergsteig nach Maria-Hilf versetzt. Der Bildstock ist bis auf kleine Verzierungen baugleich mit dem Lourdesbildstock, auch er ist mit einem kleinen Steinkreuz bekrönt, in seiner Figurennische ist eine Herz-Jesu-Darstellung angebracht. Die Inschrift heißt:
Heiligstes Herz Jesu
Erbarme dich unser!
Im August 1995 wurde der Bildstock durch ein wegen überhöhter Geschwindigkeit vom Weg, der an sich für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist, abgekommenes Auto zerstört. 1996 schuf Willi Bucher aus Schilfsandstein eine originalgetreue Kopie des Bildstockes, die Herz-Jesu-Darstellung aus Beuron fasste Hans Bucher. Der neue Bildstock wurde im April 1996 gesetzt und am Herz-Jesu-Freitag, dem 14. Juni 1996, von Pfarrer Fridolin Heilig eingeweiht.




