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Kategorie: Rückblick
Als krönenden Abschluss der grundlegenden Renovierung konnte Pfarrer Gerwin Klose dem Härlekreuz und dem neuen Korpus am Sonntag, 1. August 2021, den kirchlichen Segen erteilen. Pfarrer Klose erläuterte in der stimmungsvollen Feier, dass das Kreuz, wie es uns Christen heute vertraut ist, bei den frühen Christen kaum als Symbol benutzt wurde. Erst nach der Abschaffung der Kreuzigung im Jahr 320 fand es langsam den Weg in die christliche Symbolik, denn die Strafe, am Kreuz sterben zu müssen, war nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern auch eine Schande.
Das Bild des Kreuzes und des Gekreuzigten wandelte sich aber. In der Romanik stand der Pantokrator, der siegende Herrscher majestätisch am Kreuz. In der Barockzeit wurde der leidende und sterbende Heiland dargestellt. Pfarrer Gerwin Klose betonte, dass durch die im November vergangenen Jahres begangene Tat das Kreuz geschändet und ein Tabu überschritten wurde, was ihm sehr weh getan habe. Gerade in der heutigen Zeit, in der das Symbol des Kreuzes immer mehr aus dem öffentlichen Raum und den Klassenzimmern verschwinde, sei das Symbol der Kreuzigung Jesu Christi besonders wichtig und es sei ihm eine große Freude und Ehre, hier wieder ein Kreuz zu weihen.
Der Heimatkreis Fridingen hatte zu einer Spendenaktion aufgerufen, die von über 60 Sponsoren unterstützt wurde. So konnte das Kreuz renoviert, wieder aufgestellt und der neue Korpus angebracht werden. Über 70 Fridinger Bürgerinnen und Bürger, darunter auch Bürgermeister Stefan Waizenegger, Gemeinderätin Claudia Schwägler und Ortsring-Vorsitzender Martin Schnell pilgerten auf Einladung des Heimatkreises zum schönen Aussichtspunkt hoch über den Dächern von Fridingen, um der Weihe und dem Segen beizuwohnen.
Pfarrer Klose dankte im Namen der Kirchengemeinde den zahlreichen Spendern und Helfern und dem Heimatkreis mit Wolfgang Wirth und Günther Heni, die sich um das Kreuz kümmern, mit einem „Vergelt`s Gott“. Nachdem Pfarrer Gerwin Klose das Härlekreuz geweiht und den Segen für Mensch und Natur gespendet hatte, waren die Besucher dankbar, dass nun wieder der Ort der Besinnung, der Muse und Ruhe im alten Glanz erstrahle und beschlossen die schöne Feier mit dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“.
Der Heimatkreis bedankt sich auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern und den Helfern dafür, dass es gemeinsam gelang, das Härlekreuz so schön wieder herzustellen. Ebensolcher Dank geht an Pfarrer Gerwin Klose für die stimmungsvolle Feier, natürlich auch an die beiden Ministrantinnen Katharina Reizner und Rosalie Beck und alle, die an der Feier teilnahmen. Sie zeigten alle beeindruckend, dass solche Zeichen in Feld und Wald auch heute noch wichtig sind und be-stärken den Heimatkreis, auch in Zukunft für Pflege und Erhaltung der Kleindenkmale einzustehen.
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Kategorie: Redewendungen
Wenn es an der Tür klopft, rufen ältere Menschen manchmal: „Herein, wenn's kein Schneider ist!“ Ursprünglich hieß der Spruch "Herein, wenn's nicht der Schnitter ist." Ein „Schnitter“ war jemand, der bei der Ernte Getreide oder Gras mähte. Im übertragenen Sinne wurde auch der Tod so genannt.
Früher wurden nämlich manchmal ganze Bevölkerungsscharen gleichzeitig von Seuchen dahingerafft oder verloren ihr Leben im Krieg - fast wie Grashalme, die in großer Menge von einer Sense abgemäht werden.
Auf alten Bildern wird der Tod oft als Sensenmann dargestellt. Es gibt auch ein altes Volkslied, das mit den Worten beginnt:
„Es ist ein Schnitter, der heißt Tod,
Hat G'walt vom großen Gott.
Der Satz bedeutet also ursprünglich: „Herein, wenn's nicht der Tod ist.“ Verständlich, dass der Tod kein gern gesehener Gast ist. Im Zeitalter der Mähdrescher und Rasenmäher ist das Wort Schnitter in Vergessenheit geraten und wurde durch den Schneider ersetzt. So verlor der alte Satz seinen ursprünglichen Sinn.