Objektsicherung nach großer Raubgrabung
- Details
- Kategorie: Aktuelles
- Erstellt: Montag, 24. Juni 2013 17:06
Nachdem eine größere Raubgrabung auf Altfridingen und an der Ruine Kallenberg zur Anzeige gekommen war, führte der Heimatkreis Fridingen auf Ansuchen von Kreisarchivar Dr. Schuster und in Anforderung und in enger Abstimmung mit Dr. Bertram Jenisch vom Landesdenkmalamt eine Sicherung der freigelegten Objekte durch.
Tatkräftige Unterstützung erfuhren wir dabei vom Heimatverein Buchheim und Dr. Horst Hipp als zuständigem ehrenamtlichem Mitarbeiter des Landesdenkmalamtes mit seiner Tochter.
Erschrocken waren alle Beteiligten von der Größe der durch die Raubgrabung freigelegten Fläche und der großen Zahl der dabei zu Tage getretenen Objekte, hauptsächlich Ziegelscherben, Teile von Ziegelsteinen, Hunderte von Tonscherben, einige Glasfragmente und wenige Metallfundstücke.
Kreisarchivar Dr. Schuster, der auch bestens für das leibliche Wohl der Helferinnen und Helfer sorgte, zeigte sich ebenfalls entsetzt vom Ausmaß dieser Raubgrabung. Es sei die bisher mit Abstand größte Straftat dieser Art im Kreis Tuttlingen. Waren es bisher Gott sei Dank nur punktuelle Grabungen, zeige sich hier mit dieser umgegrabenen Fläche von über 150 qm eine neue Dimension der Raubgräberei. Hier müssten mehrere Täter im Einsatz gewesen sein. Was sie genau erbeuteten, ist bislang unbekannt. Vermutlich kam es ihnen nur auf Metallfunde an. Der größte Teil der Raubgrabung geschah am Nordhang, der kleinere im Innenbereich der Burgruine, und am Hang unterhalb der Kallenberghöhle.
Bei der Sicherung der durch die Grabung und den nachfolgenden Regen zu Tage geförderten Objekte am Samstag, 15. Juni 2013, konnten noch einige bedeutende Stücke gerettet werden. Gefäßreste aus Glas, eine Sichel, verzierte und glasierte Henkel- und Randstücke von Tongeschirr, etliche Knochen, und als ganz besondere Stücke wunderschön erhaltene tönerne Bodenplatten mit vermutlich modelgepresster Verzierung.
Die Funde werden bald möglichst an Dr. Jenisch zur Beurteilung übergeben. Wir hoffen, dass wir einige Stücke davon für unsere kleine Abteilung Donautal-Burgen in Heimatmuseum Fridingen erhalten werden.
Ein Flyer des Landesdenkmalamtes welcher alle wesentlichen Fakten zum Thema Raubgräberei zusammengefasst, kann hier heruntergeladen werden.