Kleindenkmale Blog
An der heutigen Straße-Maria-Hilf setzte Matthias Epple, der zeitlebens ein großer Marienverehrer war, einen Lourdesbildstock, der mit einem kleinen Steinkreuz gekrönt ist. In der Nische findet sich die Lourdes-Mutter-Gottes und davor die kniende hl. Bernadette. Die darunter angebrachte Inschrift lautet:
Mutter, die du ohne Sünde
empfangen,
bitt für uns
In den fünfziger Jahren wurde am Lourdes-Bildstöckle, das am Prozessionsweg von Fridingen zum Welschenberg lag, eine Station gehalten. Die Figuren dieses Bildstöckles wurden 1997 mutwillig zerstört, Eugen Schiele brachte daraufhin die jetzigen Figuren im selben Jahr von seiner Lourdeswallfahrt mit. Die Inschrift wurde von Malermeister Werner Binder erneuert. 2012 wurde der Bildstock von Willi Bucher erneuert, der Heimatkreis finanzierte die Neusetzung, eifriger Spendensammler war Rafael Rees.
Der Bildstock auf dem Wendelstein dürfte der erste Bildstock gewesen sein, den Matthias Epple errichtete. Bei der Erneuerung im Sommer 1998 fand sich im Fundament die Jahreszahl 1905. Der Bildstock, der ursprünglich mit einem bekrönenden Kreuz auf dem Haupt ausgestattet war, das aber im Lauf der Jahre abgebrochen ist, enthielt eine Statue der hl. Maria mit dem Jesuskind. Die Inschrift auf der darunter angebrachten Texttafel lautet:
Herr, schenk uns deinen Frieden
und fang an bei mir.
Der Bildstock musste, da seine Substanz immer baufälliger wurde, im Sommer 1998 von Willi Bucher neu errichtet werden. An der Rückseite des Stammes sind die Jahreszahlen 1905 und 1998 angebracht. Der neue Bildstock aus rotem Sandstein wurde auch wieder mit einem Kreuz ausgestattet. Willi Bucher schuf die Statue des hl. Wendelin, Kunstmaler Hans Bucher verlieh ihr die barocke Fassung.
Am Freitag, den 2. Juli 1999 weihte P. Jordan Hamma den neuen Bildstock in einer kleinen Andacht. Daran nahmen u.a. teil: Willi Bucher, Eugen Schiele und der 90-jährige Moritz Sattler, der eifrig Spenden gesammelt hatte. Auch der Heimatkreis unterstützte die Neuanfertigung mit 500 Mark.
An dem uralten, tief eingeschnittenen Hohlweg am Unteren Hardt, der unterhalb des heutigen Weges vom Fridinger Hardt zur Bangelt liegt, steht ganz versteckt ein Gedenkkreuz. Es besteht aus einem oben abgerundeten Sockel aus Sandstein mit einem aufgesetzten Gusskreuz mit Korpus. Es wurde aufgestellt zum Gedenken an Anton Bett, im Volksmund Schlosser-Duni genannt, der an dieser Stelle bei einem tragischen Unfall am 3. Mai 1902 sein Leben verlor.
Am Weg von der Kirchenruine Maria-Hilf auf dem Welschenberg nach Fridingen steht ein kleines, uraltes Kreuz, das im Volksmund das Franzosenkreuz genannt wird. Über die Umstände, die zur Aufstellung dieses Kreuzes führten, ist nichts mehr bekannt, deshalb ist das geheimnisvolle Denkmal schon längst zur Quelle sagenumwobener Geschichten geworden ist.
Zum einen soll es an einen während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) im Kampf gefallenen französischen Soldaten erinnern, nach einer anderen Überlieferung des Mühlheimer Heimatdichters Nikolaus Maurer sei hier ein schwedischer Offizier hinterrücks umgebracht worden. Demgemäß wird das Kreuz in dieser Überlieferung als Schwedenkreuz bezeichnet.
Größe und Form dieses verwitterten und bemoosten Kreuzes erinnern stark an den Typus der Sühnekreuze, die vom Täter als Sühne für einen Mord am Tatort aufgestellt werden mussten. Sie entstammen in der Hauptsache dem 14. bis 16. Jahrhundert, stehen meist versteckt im Wald und erhalten schon aufgrund ihres dunklen, geheimnisvollen Standortes einen eher düsteren Charakter.
Im Neuhauser Tal, in der kleinen Niederholzgruppe, wo der Feldweg ins Dechental von der Landstraße abzweigt, wurde 1911 ein Gusskreuz auf einem doppelten Sockel errichtet. Es erinnert an das schwere Erdbeben am 16. November 1911. Abends um 10 Uhr 26 Minuten und 59 Sekunden bebte die Erde, die zwei querliegenden charakteristischen Laibe fielen vom Laibfelsen herunter, ein Giebel der Ruine Kallenberg stürzte ein, an mehreren Häusern im Ort zeigten sich Risse. Das Erdbeben versetzte die Menschen in schreckliche Angst. Der Pächter der Ziegelhütte soll aus dem Haus geflüchtet sein und entsetzt gerufen haben: Schtond uffd`Felsa, de jingschd Tag kunnt!.
Das Kreuz trägt im Sockel aus hellem Schilfsandstein die Inschrift:
Es ist
vollbracht
1911
Vor dem Bau der Straße Fridingen-Neuhausen stand das Kreuz direkt am Weg, nach dem Straßenbau wurde es um 1960 auf den Rain hinaufgestellt und war dann bald von Hecken und Gebüsch eingewachsen und fast nicht mehr zu sehen. Im Sommer 1996 wurden einige Hecken entfernt und das Kreuz gereinigt, das Kreuz ist jetzt vom Weg aus wieder sichtbar.




