Die Redolf-Krippe in Fridingen - Werke von Valentin Redolf
Es ist sehr schwierig, eigentlich fast unmöglich, heute, fast 100 Jahre nach seinem Tod, einen Überblick über Valentin Redolfs gesamtes künstlerisches Schaffen zu geben. Nach seinem sehr frühen und tragischen Tod hatte zunächst wohl niemand daran gedacht, sein Wirken zu dokumentieren. Was heute noch an Kunstwerken aus seiner Hand in Kirchen und Kapellen zu finden ist, kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Kein einziges Kunst- oder Krippenlexikon nennt seinen Namen. Valentin Redolf musste sterben, als er sich gerade einen Namen gemacht hatte und am beginnenden Höhepunkt seines fleißigen Schaffens stand. Er ist, meiner Meinung nach völlig zu Unrecht, gänzlich in Vergessenheit geraten.
Valentin Redolf war aber zu seiner Zeit dennoch schon ein sehr angesehener Künstler, der gerade begonnen hatte, sich in der christlichen Kunstszene recht erfolgreich zu etablieren und sich schon einen angesehenen Kundenstamm erarbeitet hatte. Über seine großen Fähigkeiten können etliche so genannte „Anerkennungsschreiben“, unter anderen von Professor Dr. Dr. Alois Knöpfler, dem seinerzeitigen Sekretär der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst und dem damaligen Rottenburger Diözesan-Bischof Paul Wilhelm von Keppler ein beredtes Zeugnis abgeben.
Auch etliche Geistliche, die Valentin Redolf mit seinen Werken beliefert hatte, äußerten sich sehr lobend über seine sakralen Arbeiten.
Auch hier in Fridingen befinden sich noch weitere Werke aus seiner Hand. Im Frühjahr 1904 bestellte Stadtpfarrer Bernhard Ruess auf eigene Kosten bei Valentin Redolf zwei Statuen für die Pfarrkirche, nämlich die Herz-Mariä- und Herz-Jesu-Darstellungen. Diese beiden Figuren wurden am Herz-Jesu-Fest 1904 geweiht. Sie sind 1,30 Meter hoch und kosteten je 160 Mark.
Und, so zumindest berichtet es die örtliche Überlieferung, auch die sehr beeindruckend gearbeitete Christusdarstellung des Wegkreuzes auf dem Härle soll von Valentin Redolf stammen. Das Härlekreuz wurde am 25. April 1909 von Pfarrer Ruess geweiht.