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Kategorie: Aktuelles
Am Sonntag, 15. September, 16 Uhr, fand die kirchliche Weihe der renovierten Heilands-Kapelle bei der Ziegelhütte statt. Eingeladen dazu hatte der Fridinger Heimatkreis, welcher die Renovierung federführend mit dem Künstler Norbert Lewald in die Hand genommen hatte. Annährend 100 Interessierte fanden sich hierzu bei schönstem Wetter im Donautal, bei der Ziegelhütte ein. Stadtpfarrer Klose, Bürgermeister Waizenegger, Franziska Riedinger und Reiner Kohli gaben der Veranstaltung den würdigen Rahmen.
Pfarrer Gerwin Klose betonte, dass es in einer Zeit, wo Kirchen und christliche Symbole oftmals nicht mehr als so wichtig erachtet werden, in Fridingen mit sehr viel Engagement erfreulicher Weise immer wieder gelingt, solche schmucken Orte für Besinnung und Glaube zu erhalten.
Mit folgendem Gebet erteilte Pfarrer Klose, dem Maja Stehle, Enkelin von Brigitte Zepf, als Ministrantin assistierte, der Kapelle den kirchlichen Segen:
Gott, unser Heiland, du, der du gestern, heute und in Ewigkeit derselbe bist, wir stehen heute vor dieser Kapelle, die um das Jahr 1750 errichtet wurde – eine stille Zeugin der Prüfungen und Hoffnungen jener Zeit. Inmitten von Not und Wandel haben die Menschen damals ihren Glauben an dich, den Retter, nicht verloren. Diese Mauern tragen die Spuren der Gebete und Tränen jener, die in schwierigen Zeiten deine Nähe suchten und in dir ihren Trost fanden.
Wir erinnern uns an die Gläubigen von damals, die unter Entbehrungen und Verfolgung litten, doch fest an deinem Wort hielten. Ihr Vertrauen in deine heilende Hand hat sie gestärkt, und ihr Glaube hat ihnen Mut verliehen, trotz aller Widerstände deinen Weg zu gehen. Mögen wir aus ihrem Beispiel Kraft schöpfen und denselben unerschütterlichen Glauben bewahren.
Segne diesen Ort, der einst als Zuflucht in Zeiten der Angst und Bedrängnis diente. Er sei auch heute ein Ort der Heilung und der Hoffnung für alle, die hierherkommen, um dich zu suchen. Du, der Heiland, der uns durch seine Liebe erlöst hat, stehe uns bei und schenke uns die Gnade, deine Gegenwart in unserem Leben zu erkennen.
Lass die Erinnerung an jene, die hier vor uns im Glauben gelebt und gebetet haben, uns ermutigen, den Glauben lebendig zu halten und ihn in unserer Zeit zu bezeugen. So wie du die Menschen damals geführt hast, führe auch uns durch alle Herausforderungen unserer Tage.
Im Vertrauen auf deine Gnade bitten wir dich, unseren Heiland: Segne diese deine Kapelle und alle, die hier verweilen und erleuchte uns mit deinem Licht. Amen.
Bürgermeister Waizenegger führte sinngemäß aus, dass gerade der Standort der Heilands-Kapelle am Donautalradweg, unmittelbar neben dem Mahnmal für die während der NS-Zeit in der Ziegelhütte versteckte und so vor Verschleppung und Tod bewahrte Jüdin Sybilla Kramer Symbolkraft habe. Gerade jetzt, wo man den Eindruck haben könne, dass Solidarität und Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander teilweise wieder etwas in den Hintergrund trete.
Franziska Riedinger, als Vertreterin der Familie Zepf aus der Ziegelhütte, brachte zum Ausdruck, wie verbunden ihre Familie, insbesondere das älteste Familienmitglied, Brigitte Zepf, mit der Kapelle ist. Leider konnte Brigitte Zepf, die die Heilandskapelle seit ihrem Einzug in die Ziegelhütte im Jahr 1963 jahrzehntelang sorgsam pflegte und schmückte, aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein.
Reiner Kohli, nicht nur stellvertretender Vorsitzender des Heimatkreises, sondern als Leiter des AK Kleindenkmale auch Hauptverantwortlicher und Hauptarbeiter des Projektes Heilandskapelle, freute sich sichtlich darüber, dass die vielen Arbeitsstunden und der nicht unerhebliche finanzielle Aufwand zu so einem guten und anerkannten Ergebnis geführt hatten. Er erinnerte an den Ablauf der zwei Jahre dauernden Renovationsphase, die gut 200 Arbeitsstunden erforderte und etwa 9.000 Euro kostete. Sein Dank galt vor allem Restaurator Norbert Lewald und den beteiligten Firmen und Helfern für ihren Einsatz, sowie allen Spendern. Reiner Kohli machte auch noch darauf aufmerksam, dass der Heimatkreis noch einige solcher Projekte vor sich habe und dabei ebenfalls auf entsprechende Unterstützung hofft.
Nach dem offiziellen Teil lud der Heimatkreis zu einem kleinen Umtrunk, den die Anwesenden nutzten, um sich über die Arbeiten an der Kapelle und die Aufgaben und Ziele des Heimatkreises zu informieren. Schon an diesem Tag erhielt der Heimatkreis sehr viel Lob für die gelungene Renovierung.