Brand auf Schloß Bronnen
Lage am Morgen des 24.12.1946:
Der Benzinvorrat beträgt noch etwa 20 Lt. und ist unsere TS 8 nur noch ganz kurze Zeit einsatzfähig. Benzin ist angefordert. Lagebericht wurde 16 Uhr an das Landratsamt und an Herrn Kreisfeuerlöschinspektor auf telefonischem Wege weitergegeben. 1.Stock ausgebrannt, Schutt und abgestürztes Gebälk liegt auf Kellerdecke, die bisher gehalten hat und dürfte eine Weiterverbreitung des Feuers nicht mehr erfolgen. Treppenhaus sowie Bad sind noch unversehrt.
24.12.1946, 7 Uhr morgens erstattet die Brandwache der Nacht vom 23. auf 24.12.46 Bericht zur Lage, aus dem hervorgeht, dass der erste Stock bis auf den Keller durchgebrannt ist. Kellerdecke hält, bis auf eine kleine Stelle, die abgedichtet werden konnte. Die Brandwache hatte noch ziemlich zu tun, um das Übergreifen des Feuers vom I. Stock auf das Treppenhaus zu verhindern.
Am 24.12.46 morgens 10 Uhr besichtigte ich mit einem Feuerwehrmann aus dem Baufach nochmals eingehend die Brandstelle. Entfernten brennende und abgestürzte Balken. Entfernten im dritten Stock noch Gebälk, das den Übergriff des Feuers, im Falle diese Balken nochmals zum Brennen kommen sollten, auf das Treppenhaus begünstigt hätte. Während dieser Tätigkeit stellte ich fest, dass das Kamin, welches bei unserem Eintreffen bereits zirka 10 cm aus seiner ursprünglichen Lage gewichen war, immer mehr aus der Lage entfernte. Gegen 12 Uhr stürzte das Kamin ein und durchschlug noch einen Teil der Nordseite des dritten Stocks. Der Keller hielt auch diesem Druck stand.
Die auf dem Kellergewölbe liegenden Balken und der Schutt wurden von dem eingestürzten Kamin zugedeckt. An zwei Stellen steigt noch leichter Rauch empor. Da das automatische Pumpwerk wieder in Ordnung ist, habe ich den Schlosswärter angewiesen, auf die von mir bezeichneten Stellen ein Augenmerk zu halten und dieselben von Zeit zu Zeit mit Wasser zu begiessen.
Ein Weiterumsichgreifen, resp. neu Aufleben des Feuers, das unter den Trümmern begraben liegt, durfte nach menschlichem Ermessen nicht mehr möglich sein. Die größte Schuttmasse liegt auf Felsengrund und belastet den Keller nicht. Gegen 14 Uhr verließen wir die Brandstelle mit der Überzeugung, dass ein weiterer Schaden nicht entstehen kann.
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