Rückblick: Von Kapelle zu Kapelle
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Die kleine Kapelle liegt direkt an der L277 von Fridingen nach Mühlheim, bei der Abzweigung zum Dickenloch, auf der leichten Anhöhe neben der heutigen Wirtschaft "Bergsteig" zwischen zwei Bäumen. Im Kapelleninneren befindet sich hinter dem offenen kleinen Vorraum in der abgerundeten Altarnische, durch ein schmiedeeisernes Gitter abgetrennt, eine "Christus-im-Kerker-Darstellung". Die fast lebensgroße Figur des gegeißelten und dornengekrönten Heilandes aus Holz ist farbig gefasst und an den Oberarmen seitlich an den Wänden angekettet. Am Gitter ist ein kleiner Opferstock aus Stahl befestigt.
Die offene Kapelle ist mit einem Ziegeldach eingedeckt, der Boden ist mit Platten belegt. An dem farbig eingefassten und abgesetzten Giebel oberhalb des kleinen Eingangs-Portals findet sich in einem geschwungenen aufgemalten Schriftband die gemalte Jahreszahl 1759 und darüber zwei österreichische Wappendarstellungen.
Zur Herkunft der fast lebensgroßen Christus-Statue gibt es in Fridingen eine sehr alte Überlieferung. So soll die Figur aus dem nahe gelegenen Neuhausen stammen, das im Zuge der Reformation evangelisch geworden war. und diese Figur dann auf die Gemarkungsgrenze stellte, um sie nicht zerstören zu müssen.
Auf alten Postkarten aus der Zeit bis nach dem Ersten Weltkrieg heißt es immer als Bezeichnung des Gebiets und der Wirtschaft: "Zum Heiland - Bergsteig", heute heißt es hier nur noch kurz "Bergsteig". Der frühere Name "zum Heiland" ist seit 1933 außer Gebrauch und nach 1945 in Vergessenheit geraten.