Schiele, Eugen
Mühlenbauer, Schlosser
Geb. 24.10.1934
Gest. 23.02.2014
Sehr schnell verbreitete sich am Sonntag, den 23. Februar 2014 in Fridingen die Nachricht vom völlig überraschenden Tod von Eugen Schiele, der sich eigentlich schon sehr auf seinen 80. Geburtstag im Oktober freute.
Als jüngstes von zwei Kindern der Eheleute Rafael und Maria Schiele geboren, verlor Eugen schon im Alter von kaum einem Jahr den Vater. Als handwerklich sehr geschickter Junge ging er nach seiner Lehre als Mühlenbauer in der Locherwerkstatt ins Hammerwerk und arbeitete dort als Schlosser bis zu seiner Pensionierung. Nach dem Scheitern seiner ersten Ehe fand er in Hannelore Köhn die ideale Lebenspartnerin, mit der er viele Interessen teilte und vieles unternehmen konnte. Leider verstarb sie nach längerer Krankheit bereits am 13. April 2012.
Eugen sah es als Pflicht an, seine Talente in die Gemeinschaft einzubringen. In verschiedenen Vereinen war er daher vielfältig aktiv. 25 Jahre lang tat er aktiven Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr Fridingen. Seinen Einsatz, besonders für die Abteilung Tischtennis, würdigte der Turnverein Fridingen im Jahr 2004 mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft. Lange Jahre war er im Gesangverein Liederkranz tätig, hier war er auch im Ausschuss aktiv. Sein handwerkliches Geschick setzte er beim alljährlichen Gartenfest ein. Das gleiche gilt für die Narrenzunft, wo er von 1962 -1972 Elferrat und 1966 auch ein Jahr lang Narrenvater war. Ob beim Wagenbau für die Fasnet oder beim Aufbau für das Schlossfest, sein Geschick und sein Werkzeug waren immer gefragt. Er fertigte in vielen Arbeitsstunden die schöne Narrengruppe am unteren Tor, die alljährlich viele Blicke auf sich zieht. Die Heimat bedeutete ihm sehr viel, schon in den 1960er Jahren unterstützte er seine Mutter, die an verschiedenen Bildstöckchen auf der Fridinger Markung den Blumenschmuck besorgte.
1968 begann er, marode Kleindenkmale zu restaurieren. Das Härlekreuz war seine erste Aktion. Zusammen mit seinem Getti Josef Schiele, Moritz Sattler und Meinrad Burth fertigte er ein neues Kreuz. Dies legte den Grundstein für seinen über 40-jährigen Einsatz für die Fridinger Flurkreuze und Bildstöckle. Unermüdlich hat er sich für die Kleindenkmale eingesetzt, Geld gesammelt und sie so vor dem Verfall und dem Vergessen bewahrt. Das kann man nicht hoch genug schätzen. Auch beim Bau der Lourdesgrotte 1982 war er aktiv dabei und kümmerte sich viele Jahre lang um die Gebetsstätte. Am 16. November 1977 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Heimatkreises Fridingen und war bis zum Jahr 2012 ununterbrochen als Beisitzer im Ausschuss tätig. Hier war er immer, auch in Zeiten, als das Vereinsleben fast ruhte, eine - oft die einzige, treibende Kraft. Mit viel Temperament und Leidenschaft ging er seine Aufgaben an.
Beim Schlossfest war er immer mit vollem Einsatz dabei, sein Metier war selbstverständlich der umfangreiche Aufbau zum Fest, den er immer mit viel Elan bewältigte. Auch das Heimatmuseum war ihm ein Herzensanliegen. Für Hans Bucher war Eugen ein wichtiger Mitarbeiter und Handwerker, der immer kreative und passende Lösungen für alle Probleme fand. Er pflegte gerne zu sagen: „Wenn am Morga s´Bett und am Mittag d´Suppaschissl leer ischt, no isch guat". Das ist nun leider vorbei und nicht nur der Heimatkreis Fridingen e.V. wird sich gerne und mit großer Dankbarkeit an Eugen und sein vielfältiges, überdurchschnittliches Schaffen erinnern.