Hamma, Gustav
Kassenangestellter
Geb. 10.04.1920
Gest. 31.03.2002 Überlingen, beerdigt in Fridingen
Das Leben hat ihm nichts geschenkt - im Gegenteil, es hat ihm eher einiges verweigert. Als jüngstes von vier Kindern des Schuhmachers Xaver Hamma und der Maria Anna Spiegel in der Mittlere Gasse geboren, besuchte Gustav Hamma nach der Volksschule Fridingen das Gymnasium im oberbayrischen Gars/Inn, um, wie sein älterer Bruder Johannes, Theologie zu studieren und dann Ordenspriester zu werden. Gleich nach dem Abitur musste der sehr begabte Student jedoch im Alter von kaum 20 Jahren in den Krieg, der ihm viele seiner Träume und Pläne restlos zerstörte. Gustav Hamma wurde schwer verwundet und erholte sich zeitlebens, trotz etlicher Operationen und langer Krankenhausaufenthalte, nicht mehr von diesen Verletzungen.
Am 13.12.1956 heiratete er die 1910 in Hausen, Kreis Leonberg, geborene Krankenschwester Maria Karoline Kessel. Das Paar lebte in Fridingen, er konnte dann zunächst bei der Stadtverwaltung Fridingen und später bei der örtlichen Raiffeisenbank als Angestellter arbeiten. Grosse Verdienste hat er sich über Jahrzehnte hinweg in der DRK-Ortsgruppe Fridingen erworben. 1954 zählte er zu den Gründungsmitgliedern und war von Anfang an als Kassierer für die Finanzen des Vereins verantwortlich. Diesen Dienst führte er sorgfältig und gewissenhaft bis 1991 aus und wurde dafür mehrfach geehrt. Ebenso war er viele Jahre im VdK aktiv. Gustav war über Jahrzehnte ein leidenschaftlicher Familienforscher, der in bewundernswerter Weise die Fridinger Verwandtschaftsverhältnisse in großen Zusammenhängen stets im Kopf parat hatte. Besonders interessierte ihn natürlich die Geschichte der verschiedenen Hamma-Zweige, die er konsequent erforschte, wodurch er zu etlichen Hamma-Namensträgern vielerlei Beziehungen unterhielt. Er hat sich ein imposantes Archiv erarbeitet, aus dem er vielen Familienforschern gern Auskunft gab.
Gustav Hamma interessierte sich auch sehr für die Geschichte seiner Heimat Fridingen und war hier immer gerne zur Kooperation mit dem Arbeitskreis „Fridinger Geschichte" bereit. Nach dem Tod seiner Frau am 26. Mai 2000 musste er, da seine Kräfte immer mehr nachließen, ins Altersheim Überlingen übersiedeln, wo er nach einer heftigen Lungenentzündung kurz vor seinem 82. Geburtstag starb.