Bucher, Gustav
Ordenspriester
Geb. 24.10.1911
Gest. 10.01.1995 im Kloster Gars/Inn, beerdigt auf dem Klosterfriedhof Gars
Als siebtes von acht Kindern des Wagners Rudolf Bucher und der Johanna Spiegel geboren, waren Begriffe wie „verzichten“ und „teilen“ für ihn von Kindheit an ständige Begleiter.
Er stammte aus bescheidenen Verhältnissen, was ihm später als Ordenspriester immer wieder half, die Sorge der Menschen zu verstehen und ihn zum beliebten Beichtvater machte. Schon früh verlor er die Eltern, die Mutter 1917 und den Vater 1925.
Eigentlich wollte er zuerst Schneider werden, fand aber keine Lehrstelle. Als 15-jähriger zog er ins oberbayrische Gars/Inn ins Internat der Redemptoristen, von dort wechselte er 1932 nach Günzburg, wo er 1934 das Abitur machte. In Gars trat er danach der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen bei und studierte in Rothenfeld und Gars Philosophie und Theologie. Von dem Münchner Weihbischof Schauer erhielt er am 25. Februar 1940 zusammen mit P. Johannes Hamma in der Garser Klosterkirche die Priesterweihe.
Gleich nach der Priesterweihe wurde er zum Militär eingezogen und war dann als Sanitätssoldat in Russland, Italien und Frankreich. Im März 1945 geriet er in belgische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Juli 1946 entlassen wurde. Er kehrte zurück nach Gars und war ab 1947 in verschiedenen Klöstern der Süddeutschen Provinz eingesetzt. Zunächst in Stuttgart/Botnang und Bickesheim, von wo aus er als Volksmissionar wirkte, ab 1953 war er Kaplan in Gars und von 1961 bis 1984 Seelsorger, Beichtvater und Kirchenpräfekt im Redemptoristenkloster St. Anton in Forchheim/Oberfranken.
Hier war er wieder für alles rund um die Kirche und die Seelsorge zuständig, sein Tag war angefüllt mit 1000 Kleinigkeiten. Oft sagte er über seine Arbeit: „Mir geht’s wie einer Hausfrau, den ganzen Tag schafft und rennt man und am Abend sieht man nix“. Pater Bucher konnte zwar keine „großen Taten“ aufweisen, aber für seine beispielhafte pflichtbewusste Treue im Kleinen hat ihn der Bamberger Erzbischof zum Geistlichen Rat ernannt. Er erfreute sich großer Beliebtheit als Seelsorger und Beichtvater, auch im Kloster Maria Bickesheim bei Karlsruhe, wo er ab 1984 wirkte. Krankheitsbedingt zog er wieder nach Gars, wo er von Bruder Edmund Hipp bis zu seinem Tod im Alter von 83 Jahren bestens gepflegt wurde.