Rudolf, Franz
Chirurgiemechaniker-Meister
Geb. 04.02.1936
Gest. 10.03.2013
„Er war noch einer vom alten Schlag“, das hört man immer, wenn man hier auf Franz Rudolf zu sprechen kommt. Er war noch einer der wenigen Chefs, die man nur im Blaumann, im „Schaffhäs“ kannte. Franz war am Morgen der erste am Schraubstock und am Abend der letzte.
Als er 1962 den Meister machte und 1973 die von seinem Vater Johannes 1945 gegründete Firma übernahm, war er voller Tatendrang. Es gelang ihm, seine Vorstellungen umzusetzen und die kleine Firma mit den echt schwäbischen Grundeigenschaften Können, Fleiß und Beharrlichkeit Zug um Zug zu einem weltweit operierenden Unternehmen mit hervorragendem Ruf auszubauen. Seine knapp bemessene Freizeit gehörte zuerst seiner Familie: seiner Frau Sabi, die ihn in jeder Hinsicht unterstützte, und seinen beiden Söhnen Hans-Jörg und Uli. Daneben war er im Fridinger Gemeinwesen in vielfältiger Wese engagiert. Politisch setzte er sich von 1975 bis 1984 auch als Gemeinderat und CDU-Mitglied für das Wohl und die weitere Entwicklung der Stadt ein.
Aber auch etliche Fridinger Vereine profitierten von seinem Einsatz. Der erste war der Kulturring, dessen Initiator sein Vater Johannes war. Franz Rudolf war ein exzellenter Theaterspieler, das zeigte er in verschiedenen großen Rollen. Schon 1955 noch im Kronensaal in Schillers „Die Räuber“ und ab 1963 in der Naturbühne Steintäle, so 1969 als Benedum im Schinderhannes, 1971 als Bettler in Heiselers „Der Bettler unter der Treppe“ oder 1973 als Herzog Ulrich in „Der arme Konrad“. 1967 war er Gründungsvorsitzender im Fridinger Verein der Vogelfreunde und übte dieses Amt 15 Jahre lang mit viel Ideen und Fleiß aus. Ebenso war er Mitglied im Gesangverein „Liederkranz“ und im Schwäbischen Albverein.
Aber auch die Heimatgeschichte förderte er gern. Dem Heimatkreis war er in der Herausgabe der „Gesammelten Aufsätze“ und in der Erhaltung unserer Kleindenkmale immer ein treuer und großzügiger Förderer. Einige Kleindenkmale verdanken ihre Erhaltung in erster Linie einer Spende von Franz Rudolf. Sein liebstes Kind war der „Förderverein Einsiedelei St. Annakapelle“. Schon in der Gründungsphase sehr aktiv übernahm er in der Gründungsversammlung im April 2002 gern das Amt des 2. Vorsitzenden und war ein kreativer und aktiver Motor des Vereins, der auch Dank Franz Rudolfs ruhigem und besonnenem Wesen bisher sehr viel erreichen konnte. Auch soziales Engagement war ihm wichtig. Jahrzehnte lang engagierte er sich für die Aktion Kpandu, die ohne seinen beständigen und konsequenten Einsatz so nicht denkbar gewesen wäre. Das Hospital Kpandu in Ghana und die Menschen dort waren ihm ein Herzensanliegen, wofür er fast 40 Jahre lang warb, sammelte, organisierte und selbst Hand anlegte.