Stannecker, Emma (geb. Schnell)
Hausfrau
Geb. 17.04.1920
Gest. 28.12.2011
Geboren und aufgewachsen ist Emma Stannecker im „Löwen“, den schon ihr Großvater Heribert Heimgartner und ab 1933 ihr Vater betrieben. Zeitlebens blieb sie daher im Fridinger Volksmund immer „d`Lea-Emma“. Zwar erlebte sie eine behütete Kindheit, später hat ihr das Leben dafür arg zugesetzt. Ihr Vater Josef Schnell, aktiver Sozialdemokrat, war auch Gemeinderat und zählte im Dritten Reich zu den politischen Gegnern des Regimes. Sein Engagement musste Emma als 17jährige junge Frau schwer büssen. Unter dem Vorwand einer angeblichen „erblichen Fallsucht“ wurde sie 1937 in Tübingen zwangssterilisiert.
1951 heiratete sie den aus Wurmlingen gebürtigen Steinhauer Erwin Stannecker, der sich dann in Fridingen selbständig machte, aber schon am 28.03.1974 im Alter von gerade 45 Jahren verstarb. Das Paar adoptierte 1957 die damals zweijährige Daniela und konnte ihr einen guten Start ins Leben bieten.
Bis kurz vor ihrem Tod sah man Emma Stannecker, die immer eine gesellige Frau war, auf dem Bänkle vor dem Haus. Sie nahm immer interessiert am öffentlichen Leben teil, war stets gut informiert und keinem Schwätzle abgeneigt. Mit ihrem Rollator, der ihr in den letzten Jahren die Mobilität ermöglichte, war sie ums Haus herum oder oft auf den nahe gelegenen Friedhof unterwegs.