Streitberger, Marianne
Theologin, ev. Pfarrerin
Geb. 14.11.1926 in Winterlingen
Gest. 08.01.2013 in Bremen
Vielen Mitgliedern der evangelischen Diaspora-Kirchengemeinde Mühlheim/Fridingen ist Pfarrerin Marianne Streitberger, die 86-jährig verstarb, noch in guter Erinnerung. Sie war lange Jahre für Mühlheim, Fridingen und Beuron zuständig und hatte ihren Wohnsitz im nahen Beuron. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit lag vor allem in Fridingen.
Marianne Streitberger wurde 1926 in Winterlingen als Tochter eines Pfarrers geboren. Ihre theologische Ausrichtung wurde durch die Eindrücke während des Dritten Reiches geprägt. Zeitlebens blieb sie der Linie der Bekennenden Kirche verbunden. Von 1947 bis 1952 studierte Marianne Streitberger in Tübingen evangelische Theologie. Danach arbeitete sie als Volontärin und Buchhändler-Gehilfin, als Bibliothekarin am Seminar der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen und schließlich als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Vetus-Latina-Institut der Erzabtei Beuron. In Beuron übernahm sie auch kommunalpolitische Verantwortung, von März 1974 bis Juni 1980 war sie im Beuroner Gemeinderat tätig, wo ihr für ihr konstruktives Wirken großer Respekt gezollt wurde. Sie veranstaltete in Beuron den ersten Seniorenausflug und den ersten Seniorennachmittag. 1974 wurde Marianne Streitberger in der Kreuzkirche in Fridingen ordiniert und in den Dienst der Evangelischen Landeskirche Württemberg aufgenommen. Bis zu ihrer Pensionierung 1987 war sie als Pfarrerin in erster Linie für Fridingen zuständig, die Ökumene lag ihr besonders am Herzen. Zudem leitete sie den Kirchenchor selbst, ebenso war sie stellvertretende Vorsitzende im Krankenpflegeverein St. Elisabeth.
Auch war sie aktives Mitglied im Heimatkreis Fridingen und unterstützte Hans Bucher in der Inventarisierung der Bestände des Heimatmuseums. Ihren Lebensabend verbrachte Pfarrerin Streitberger in Bremen, wo eine ihrer Schwestern lebt. Dort war sie innerhalb der St.-Stephanie-Gemeinde aktiv, übernahm Gemeindegottesdienste, leitete den Seniorenkreis, engagierte sich in der Obdachlosenhilfe und war von 1995 bis 2005 Mitglied im Kirchenvorstand. Noch bis kurz vor ihrem Tod versah sie seelsorgerische Aufgaben.