Schnell, Vinzenz
Löwenwirt
Geb. 15.02.1928
Gest. 18.09.2006
Nach langer Krankheit starb Alt-Löwenwirt Vinzenz Schnell im Alter von 78 Jahren. Der gebürtig Fridinger war mit Leib und Seele Gastwirt, obwohl er sich diesen Beruf als junger Bursche nie hätte vorstellen können, wie er oft erzählte. Nach der Schulzeit begann er bei Schuh-Rieker in Tuttlingen eine Lehre zum Schuhfacharbeiter. Als 16-jähriger musste er 1943 zum Schanzen an den Westwall und ein Jahr später noch zum Reichsarbeitsdienst auf die Wasserkuppe. Nach dem Krieg arbeitete er drei Jahre lang in der Landwirtschaft des Klosters Untermarchtal, nach seiner Rückkehr war er als Schuhmacher tätig. 1954 erwarb sein Vater die Gastwirtschaft „zum Löwen“. Nach dessen Tod 1956 übernahm Vinzenz Schnell mit seiner Frau Maria den Löwen und baute ihn Zug um Zug zum leistungsfähigen Gastronomiebetrieb aus. Es gab kaum ein Jahr, in dem nicht irgendwo gebaut wurde. 1963 wurde mit den ersten vier Fremdenzimmern der Grundstein für den heutigen Fremdenverkehrsbetrieb gelegt. Mit seiner humorvollen, freundlichen und sehr bescheidenen Art erwarb er sich viele Freunde und treue Feriengäste. 1998 übergaben Vinzenz und Maria Schnell das Gasthaus an ihren jüngsten Sohn, Küchenmeister Christoph Schnell und dessen Frau Marion. Daneben ging Vinzenz Schnell aber noch weit über 20 Jahre lang seiner Beschäftigung bei der Fa. Meinrad Schreiber nach. Einen Acht-Stunden-Tag habe er nie gekannt, erzählte er oft. In seiner knapp bemessenen Freizeit betätigte er sich zum Ausgleich im Gesangverein „Liederkranz“. Ab 1953 sang er im Tenor und war auch in verschiedenen Ehrenämtern tätig, dafür wurde er 1993 zum Ehrenmitglied des Gesangvereines ernannt.