Alte und neue Fridinger Hausinschriften - Angaben über Erbauer und Besitzer
Angaben über Erbauer und Besitzer
Der Mensch strebte schon von jeher danach, sich in seinen Werken ein irdisches Denkmal zu setzen und sich und seinen Namen damit unsterblich zu machen. Deshalb verewigten sich die Erbauer der Häuser und auch manchmal noch spätere Besitzer gern mit der Nennung ihres Namens an ihren Häusern. Dies geschah zum Beispiel in einer hölzernen Fensterumrahmung, im Türrahmen, manchmal auch im Rahmen der Scheune, an einem Eckbalken oder einer sonstigen markanten Stelle des Hauses.
Ein schönes Beispiel dafür bietet das Gebäude Zehntscheuergasse 6 (Georg Locher, “Flaschner´s”). In zwei geschnitzten, weiß grundierten Wappenschildern unter dem linken Fenster an der Nordfront haben sich die früheren Besitzer verewigt. Im linken Schild steht: “1707 ICH JOHAN JAKOB HIPP SHVLDES” und im rechten: “ICH MADEIS DAMEFELL VOGT UND ZIMERMAN BERENDAL”. In der hölzernen Fensterumrahmung darüber steht eingeschnitzt zu lesen: “ICH BARBARA STERCKHIN DERZEIT SHVLDESIN ZUE FRIDINGEN”.
Von einem fast zwei Jahrhunderte später erfolgten Besitzerwechsel kündet der ebenfalls geschnitzte Schriftzug im hölzernen Rahmen unter dem zweiten Fenster von links: “ JOH. MELCHIOR HIPP, STADTPFLEGER U. KONSTANTINE GEB BETT 1890". Sie erwarben das Haus aus dem Besitz des damaligen Löwenwirts Schiele im Jahr 1890 um 5.600 Mark.
Längst nicht mehr vorhanden ist die Inschrift am Haus Zehntscheuergasse 7, hier wurden im Jahr 1717, vermutlich als Erbauer, Hieronymus Maier und seine Mutter Eva Mattes erwähnt.
Am Gebäude Am unteren Tor 2 werden im östlichen Eckbalken im Jahr 1746 mit einer Beschwörformel als Erbauer des Hauses Josef Hamma, Weissgerber, und seine Mutter Katharina Hamma genannt.