10.000 Schritte gegen Gewalt und Vergessen
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Kategorie: Vereinsnachrichten
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Station 6: Kriegerdenkmal Friedhof
Während des Zweiten Weltkrieges fanden Schätzungen zufolge über 63 Millionen Menschen den Tod (davon mehr als 45 Millionen in Europa und über 17 Millionen in Asien). Es kamen mehr Zivilisten um als Soldaten bei Kampfhandlungen. Am stärksten betroffen war die Sowjetunion mit etwa 26,6 Millionen getöteten Menschen, darunter 11,4 Mio Soldaten.
Die Stadtverwaltung Fridingen hegte im Jahr 1946 die Absicht, das Kriegerdenkmal am Vogelsang um eine Gedächtnisstätte für die Toten des Weltkrieges 1939-1945 zu erweitern. Dagegen wehrten sich aber hauptsächlich die Eltern der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Fridinger Soldaten. Sie begründeten dies damit, dass sie alt seien und der weite steile Weg vom Ort hoch zum Kriegerdenkmal ihnen deshalb zu beschwerlich sei. Dadurch könnten sie dann nur selten einen Besuch am Kriegerdenkmal machen. Die Stadtverwaltung beugte sich diesem Wunsch der Eltern und das Kriegerdenkmal für die Toten des Zweiten Weltkrieges wurde von den beiden Fridinger Steinhauern Jordan Schnell und Franz Hipp aus Krensheimer Muschelkalk auf dem Friedhof errichtet. Pfarrer Vogt weihte es am 15. November 1959 ein.
Das großzügig angelegte Kriegerdenkmal auf dem Fridinger Friedhof besteht aus zwei wesentlichen Elementen. Im Hintergrund in der Mitte das alles überragende Kreuz, links und rechts davon je zwei Tafeln mit den Namen, Lebensdaten und Sterbeorten der 124 Gefallenen (in chronologischer Reihenfolge) und auf Tafel 4 die Namen der 24 Vermissten. Dabei sind auch die Gefallenen und Vermissten der ab 1947 nach Fridingen zugezogenen Heimatvertriebenen und Ost-Flüchtlinge mitgenannt. Davor befinden sich in zwei Reihen je fünf Einzelgräber mit zehn gleich gestalteten Grabsteinen. Diese sind ebenfalls aus Krensheimer Muschelkalk gefertigt.
Die Inschrift im Kreuz lautet: "Wir Millionen Tote der beiden Weltkriege von 1914-1918 und 1939-1945, unter uns 147 Kameraden aus eurer Heimat, verpflichten euch, Helfer des Friedens zu sein - Wenn unser Blut mit Gottes Gnade euch Frieden bringt, ist unser Tod nicht umsonst."
Das war die letzte Station des Rundganges, der musikalisch sehr ansprechend von Hans Paape, Beuron, gestaltet wurde. Für die tolle Bewirtung herzlichen Dank an Verena und Patrick.