28.09.2024: Kulturfahrt des Heimatkreises nach Rottenburg - Rückblick
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18 Mitglieder und Freunde des Fridinger Heimatkreises starteten um 08.00 Uhr zu der von Reiner Kohli bestens organisierten Kulturfahrt nach Rottenburg, der „hohenbergischen Schwesterstadt“ Fridingens.
Clemens Fuchs, eingefleischter Narr und Archivar mit viel Herzblut, führte uns durch das imposante Zunfthaus der Rottenburger Narrenzunft Ahland, das im oberen Stock ein beeindruckendes Zunftmuseum beherbergt, dessen Inhalt uns der begeisterte Narr von den Anfängen der Fasnet über die einzelnen Fasnetfiguren und all ihren Besonderheiten bis hin zu tollen Raritäten sehr anschaulich nahe brachte.
Das leckere Mittagessen im Gasthaus Falken bot eine willkommene Verschnaufpause. Dort startete dann die Führung mit Annerose Herrmann. Rottenburg am Neckar zählt zu den ältesten Siedlungsplätzen in Baden-Württemberg und ist voll von archäologischen Zeugnissen nahezu aller Epochen. Beginnend am Bischöflichen Ordinariat ging es zum Dom, der sehr schlicht gehalten ist und öfters umgestaltet wurde. Er ist dem hl. Martin geweiht, ein Teil der Ausstattung wurde 1978 von Wendelin Matt aus schwarzem Granit geschaffen. Als besonderes Highlight führte uns Annerose zum Kalkweiler Torturm, der im Zuge der Errichtung der Spitalvorstadt im 14. Jahrhundert entstand. Er ist das einzige mit Torturm erhaltene Stadttor in der Rottenburger Altstadt. Der Turm mit dem begehbaren Wehrgang zum benachbarten Schütteturm stellt einen markanten Eckpunkt der Altstadt dar. Von dort bot sich eine herrliche Aussicht auf die Dächer der Bischofsstadt.
In der Kapuzinergasse 11 erwartete die Fridinger Gruppe eine besondere Überraschung. Familie Heberle erwartete uns zu einem schönen Stehempfang mit eigenem Prosecco und selbst hergestellten Schnäpsen. Dieses Gebäude ist das Geburtshaus von Hubert Schiebel der hier am 11.10.1925 geboren wurde und von 1957 bis 1977 Bürgermeister in Fridingen war. Er ist verstorben am 24.08.1994 im Alter von 68 Jahren und wurde in Rottenburg im Familiengrab beerdigt. Sein Neffe Hubert Heberle bewohnt das Haus mit seiner Familie und ist übrigens auch schon länger Heimatkreismitglied. Seine Frau und seine Schwester überraschten uns mit Spezialitäten aus dem eigenen Weinberg.
Weiter ging es nach dieser tollen Stärkung zur einstigen Stifts- und jetzigen Pfarrkirche St. Moriz. Vorgänger der Kirche war eine Wallfahrtskirche aus dem 10. Jahrhundert. Um 1300 begannen die Grafen von Hohenberg mit dem Bau der heutigen Kirche, die 1323 vollendet war. Unter dem Chorraum war die Grablege der Herren von Hohenberg. Die erste Beisetzung fand 1308 statt (Ursula von Oettingen, dritte Gemahlin Alberts II. von Hohenberg). Besonders wertvoll sind die Säulenmalereien, die zwischen 1400 und 1440 entstanden. Die hochinteressante Führung endete am 2009 aufgestellten Narrenbrunnen. Die fünf Meter hohe Bronze-Bildsäule zeigt im unteren Bereich die Haupt-Figuren der Rottenburger Fasnet und darüber den Ablauf der Fasnet. An der Säulenspitze hält Gräfin Mechthild Hof, die auch heute der Rottenburger Fasnet mit ihrem Hofnarr Halberdrein höfischen Glanz verleiht. Mit einem Büchergeschenk dankte Reiner Kohli für die informativen und lehrreichen Führungen. In Fridingen angekommen ließen die Teilnehmer den schönen Tag im Gasthaus Sonne gemütlich ausklingen.