Alte und neue Fridinger Hausinschriften - Jahreszahlen
Jahreszahlen
Die älteste “originale” Jahreszahl findet der aufmerksame Betrachter auf dem Verputz am Giebel des Gasthauses “Scharfeck” (Am oberen Tor 3). Rechts, fast ganz oben steht die Jahreszahl 1554, sie wurde im Jahr 1952 bei Renovierungsarbeiten von Xaver Bucher entdeckt und freigelegt. Wobei diese Hausinschrift auch ein Rätsel aufgibt, denn das Aufmalen der Schrift auf den Verputz wurde eigentlich erst nach 1700 üblich, zuvor wurden die Inschriften und Jahreszahlen zumeist in die Balken geschnitzt.
Das Haus Hintere Gasse 6 (Martin Heinrich) wurde 1984 grundlegend renoviert. Dabei wurde auch eine dendrochronologische Untersuchung der Balken durchgeführt, die als Ergebnis das Baujahr 1558 ergab. Beide Jahreszahlen, 1558 und 1984, sind seither über der Haustür angebracht.
Die Inschrift “Im Jahr 1700" mit einer ebenfalls eingeschnitzten symbolischen Verzierung, einem sogenannten “Endlosknoten”, der für die Ewigkeit und ein langes Leben steht, findet sich am Haus Kirchplatz 8 (heute Kreissparkasse) auf dem schön gezopften nördlichen Eckbalken am Westgiebel, der das einzige Originalteil dieses Hauses darstellt. Das ursprüngliche Gebäude wurde im Jahr 1973 vollständig abgebrochen. Der Neubau erfolgte, zumindest am Westgiebel, getreu nach dem alten Original.
Das Jahr 1707 ist in einem geschnitzten Wappenschild am Gebäude Zehntscheuergasse 6 (“Flaschners”, Georg Locher) angegeben.
An der Nordfront des Gebäudes Hintere Gasse 16 (Jordan Hipp) steht in zwei Balkenfeldern aufgemalt die Jahreszahl 1717 (Dieselbe Jahreszahl fand sich interessanterweise bis etwa 1920 auch am Haus Zehntscheuergasse 7).
Gleich zweimal taucht im Ortskern die Jahreszahl 1746 auf. Zum einen geschnitzt im östlichen Eckpfosten am Gebäude Am unteren Tor 2 und ebenfalls eingeschnitzt im Tragpfosten zwischen den Gebäuden Schlossgasse 24 und 26.
Am Scheunentor der ehemaligen herrschaftlichen Zehntscheuer trägt der aufgemalte überdimensionale österreichische Doppeladler im Brustschild mit dem österreichischen Wappen die Jahreszahl 1764.
Kaum jemand wird bisher aufgefallen sein, dass sich an diesem Scheunentor eine weitere Jahreszahl befindet. Genau rechts unter dem Wappen ist sorgfältig eingeritzt die Jahreszahl 1898. Sie gibt uns einige Rätsel auf. Was ist in diesem Jahr mit dem Gebäude, das sich schon damals in städtischem Besitz befand, passiert? Vielleicht fand eine Renovierung statt. Bisher wissen wir nichts Genaueres und können zu dieser Jahresangabe nur Vermutungen anstellen.
Am Haus Bahnhofstrasse 25 ist das Baujahr 1895 angegeben, daneben befindet sich das Stadtwappen und als Datum einer Renovation 1982.
Jahreszahlen von Renovierungen aus neuerer Zeit befinden sich an den Gebäuden:
Am oberen Tor 7 (Siegfried Branz) am Ostgiebel:
1972, 600 Jahre Stadt Fridingen 1372-1972, dazu das Stadtwappen. Darunter:
"Nun stehst wieder da in neuem Gewand,
Wie einst vor langer Zeit”
Schlossgasse 2: 1980
Mittlere Gasse 3: Anno Domini 1980, Stadtwappen, M.T.
Ob der Stadt 6: Fridingen 1980, dabei das Stadtwappen
Mittlere Gasse 2 (Engelgäßle): Fridingen Anno Domini 1981 und das Stadtwappen.
Schlossgasse 14: 1983 Fridingen und das Stadtwappen
Hintere Gasse 6: 1984
Hintere Gasse 20: 1987
Tuttlinger Strasse 33: 1987 mit den Initialen “MH”.